*frustschieb*
Nicht, dass ich sie derzeit schon bräuchte. Nein. Das Wuselchen wächst zwar, und gedeiht, aber das Bäuchlein ist noch nicht so rund, als dass ich Umstandsmoden tragen müsste (in Anbetracht der Tatsache, dass meine Cousinen schon ab Beginn des 3. Monats ihre Jeans nicht mehr zubekamen, macht es mich stolz, dass ich im 3 1/2. Monat noch in sämtliche Klamöttchen reinpasse). Dennoch werde ich wohl auf kurz oder lang nicht an diesen Sachen vorbeikommen. Also machte ich mich vor einigen Tagen auf die Pirsch.
Nun hat es das Schicksal ja nicht gut mit mir gemeint. Ich bin anders als viele andere Kunden von H&M, C&A und wie sie alle heißen mögen. Denn leider, leider bin ich Textilerin. Und ja, ich erkenne auf den ersten Blick, ob jenes Stöffchen, aus dem diese herrlich rote Bluse zusammengeschustert wurde, die 9,90 € wert ist oder nicht. Meistens eben nicht...
Da stand ich also, das Herzblatt im Schlepptau (ich hab ihn nicht gezwungen, er wollte freiwillig mit), vor den H&Mschen Regalen und wühlte mich durch die modische Auswahl an Dreimannzelten. Und wurde mit jedem weitergeschubsten Bügel säuerlicher. Aber ich lernte sehr viel dazu in den Minuten, die ich mich in dieser Filiale aufhielt. Zum Beispiel, dass man als moderne Schwangere Hosen zu tragen hat, die mit so vielen Taschen, Ziernähten und -reißverschlüssen usw. versehen sind, dass man damit auch ohne Probleme in die Bundeswehr eintreten könnte ohne gegen die Kleidervorschriften zu verstoßen. Oder dass die momentan aktuellen Tuniken allesamt aus Leinen bestehen müssen, das so minderwertig ist, dass eine unter Flatulenzen leidende Fliege schon faustgroße Löcher hinterlassen würde. Ich frage mich, wie man diesen Stoff überhaupt gebügelt bekommen soll! Oder dass es absolut hip ist, in kreischroten Shirts rumzurennen, die bei Kontakt mit Sonnenlicht nicht nur sofort ausbleichen, sondern sich auflösen - das geht nicht anders bei einem Gewicht von unter 30 g/m². Dafür (das muss jetzt aber auch mal lobend erwähnt werden bei all der Kritik) waren diese Shirts aus gekämmter Baumwolle.
Mit schwirrendem Kopf und leeren Händen verließ ich die Stätte und schleppte mich schon ziemlich genervt zur Konkurrenz. Dort sahen die Oberteile zwar wenigstens nach solchen aus (beim vorherigen Laden waren sie mehr gezwungen trendig-asymetrisch), dafür erschlug einen die Farbauswahl: beige, oder beige mit creme, oder beige mit türkis. Basta. Such's Dir aus, Du Konsumentin in guter Hoffnung. Ich konnte, nein, ich wollte es einfach nicht glauben. Geistig argumentierte ich zugunsten dieses Ladens, dass wir uns hier ja quasi in der Provinz befinden. Aschaffenburg ist ja nicht Frankfurt, da kann man vielleicht nicht die komplette Kollektion feilbieten. Eine kurze, entsprechende Rückfrage bei einer netten Verkäuferin belehrte mich eines Besseren: das Elend vor mir IST die gesamte Umstandsmodenkollektion. Mit Tränen in den Augen fischte ich eine Hose aus dem Regal (natürlich in beige), krallte mir ein hauptsächlich weißes T-Shirt (an den Ärmeln beige abgesetzt) und robbte zur Kasse.
Nach diesem Kulturschock fasste ich einen Entschluss: Ich mache dem Laden von Herrn Schweigers Frau ab sofort Konkurrenz. So schwer kann es doch wohl nicht sein, halbwegs anständige Klamotten für Schwanger zu entwerfen, die nicht verdächtig nach Kartoffelsack oder alternativ nach einem dreidimensional gewordenen Picasso aussehen!
Nun hat es das Schicksal ja nicht gut mit mir gemeint. Ich bin anders als viele andere Kunden von H&M, C&A und wie sie alle heißen mögen. Denn leider, leider bin ich Textilerin. Und ja, ich erkenne auf den ersten Blick, ob jenes Stöffchen, aus dem diese herrlich rote Bluse zusammengeschustert wurde, die 9,90 € wert ist oder nicht. Meistens eben nicht...
Da stand ich also, das Herzblatt im Schlepptau (ich hab ihn nicht gezwungen, er wollte freiwillig mit), vor den H&Mschen Regalen und wühlte mich durch die modische Auswahl an Dreimannzelten. Und wurde mit jedem weitergeschubsten Bügel säuerlicher. Aber ich lernte sehr viel dazu in den Minuten, die ich mich in dieser Filiale aufhielt. Zum Beispiel, dass man als moderne Schwangere Hosen zu tragen hat, die mit so vielen Taschen, Ziernähten und -reißverschlüssen usw. versehen sind, dass man damit auch ohne Probleme in die Bundeswehr eintreten könnte ohne gegen die Kleidervorschriften zu verstoßen. Oder dass die momentan aktuellen Tuniken allesamt aus Leinen bestehen müssen, das so minderwertig ist, dass eine unter Flatulenzen leidende Fliege schon faustgroße Löcher hinterlassen würde. Ich frage mich, wie man diesen Stoff überhaupt gebügelt bekommen soll! Oder dass es absolut hip ist, in kreischroten Shirts rumzurennen, die bei Kontakt mit Sonnenlicht nicht nur sofort ausbleichen, sondern sich auflösen - das geht nicht anders bei einem Gewicht von unter 30 g/m². Dafür (das muss jetzt aber auch mal lobend erwähnt werden bei all der Kritik) waren diese Shirts aus gekämmter Baumwolle.
Mit schwirrendem Kopf und leeren Händen verließ ich die Stätte und schleppte mich schon ziemlich genervt zur Konkurrenz. Dort sahen die Oberteile zwar wenigstens nach solchen aus (beim vorherigen Laden waren sie mehr gezwungen trendig-asymetrisch), dafür erschlug einen die Farbauswahl: beige, oder beige mit creme, oder beige mit türkis. Basta. Such's Dir aus, Du Konsumentin in guter Hoffnung. Ich konnte, nein, ich wollte es einfach nicht glauben. Geistig argumentierte ich zugunsten dieses Ladens, dass wir uns hier ja quasi in der Provinz befinden. Aschaffenburg ist ja nicht Frankfurt, da kann man vielleicht nicht die komplette Kollektion feilbieten. Eine kurze, entsprechende Rückfrage bei einer netten Verkäuferin belehrte mich eines Besseren: das Elend vor mir IST die gesamte Umstandsmodenkollektion. Mit Tränen in den Augen fischte ich eine Hose aus dem Regal (natürlich in beige), krallte mir ein hauptsächlich weißes T-Shirt (an den Ärmeln beige abgesetzt) und robbte zur Kasse.
Nach diesem Kulturschock fasste ich einen Entschluss: Ich mache dem Laden von Herrn Schweigers Frau ab sofort Konkurrenz. So schwer kann es doch wohl nicht sein, halbwegs anständige Klamotten für Schwanger zu entwerfen, die nicht verdächtig nach Kartoffelsack oder alternativ nach einem dreidimensional gewordenen Picasso aussehen!
Trixiie - 9. Mai, 07:48
Ich wundere mich doch gar sehr. Dachte, es gäbe so viel hippe Umstandsmode allernorten?
Ach, eine unter Flatulenzen leidende Fliege erkennt man ganz leicht an ihrem ungleichmäßigen Flug. So ähnlich wie eine Fliege mit Schluckauf, nur andersrum. *g*
Eine meiner Freundinnen hat sich ihre Umstandsmode immer günstig bei E-Bay ersteigert und hinterher wieder versteigert. Wär' das nichts?
Meine Eltern wollten eigentlich fünf Kinder haben und haben nach dem dritten aufgehört, weil jedes Kind mehr Krankheiten erbte. Ich finde es überhaupt nicht verwerflich, aus gesundheitlichen Gründen die Produktion einzustellen. Kein Grund, sich zu schämen!
Ich glaub, der Knick ist auch wirklich nicht schlimm, weil der mit dem Anwachsen der Gebärmutter quasi "rausbügelt" wird. Am Ende der Schwangerschaft reicht das obere Ende der GM ja bis unter die Rippen, da ist der Knick ganz sicher weg. Könnte ich mir vorstellen. Vorsichtshalber würd ich Deinen Doc aber doch mal fragen, wenn die Planung irgendwann ansteht. Ich bin aber auch ein Mensch, der alle Risiken gern von vornherein kennt. Vielleicht bist Du ja anders und lässt gerne einfach alles auf Dich zukommen?
Mein FA war stets zuversichtlich und meinte, die GM richtet sich ganz sicher auf, gaaaanz sicher. Und als dem dann auch so war, meinte er lapidar: "Da haben Sie aber nochmal Glück gehabt, junge Frau!" Ich bin aus allen Wolken gefallen, ich wusste ja nicht, dass er sich selbst nicht sicher war, der Schuft! Eigentlich hab ich ja auch weniger Angst um mich als um das kleine Baby. Ich weiß ja nicht genau, wie diese komische OP abläuft, aber wenn ich mir vorstelle, dass dem Kind dann was passieren könnte...